Schottersmühlwanderungen

Das Gasthaus Schottersmühle im Juni 2005; Bild von Peter Henning Das Gasthaus Schottersmühle im Juni 2005; Bild von Peter Henning

Damals ...

Die Frän­ki­sche Schweiz ist die Ge­gend zwi­schen Nürn­berg, Bam­berg und Bay­reuth. Mit ihren Hü­geln, Höh­len, Bur­gen, Flüß­chen und Brau­e­rei­en eig­net sie sich her­vor­ra­gend für Aus­flü­ge und Wan­de­run­gen. Da­her ist es kein Wun­der, daß „die Frän­ki­sche“, wie sie kurz ge­nannt wird, un­se­re Alt­vor­de­ren schon um 1900 lock­te.

Ne­ben der ei­gent­li­chen Ex­knei­pe auf dem Raths­berg ent­wickel­te sich ibs. die „Schot­ters­müh­le“ im hin­te­ren Wie­sent­tal ab et­wa 1900 zu ei­ner Art zwei­ten Ex­knei­pe. Und schon 1911 er­wähnt die sie­ben­te Auf­la­ge des „Füh­rer durch die frän­ki­sche Schweiz und ihre Vor­ber­ge“ von Lud­wig Göh­ring, er­schie­nen in Th. Blae­sings Uni­ver­si­täts-Buch­hand­lung in Er­lan­gen, auf Sei­te 42, dass die Schot­ters­müh­le das „Stand­quar­tier des Er­lan­ger Stu­den­ten­ge­sang­ver­eins“ (so un­ser da­ma­li­ger Na­me) sei. (Die zehn­te Auf­la­ge aus dem Jahr 1927, dies­mal bei Palm & En­ke er­schie­nen, voll­zieht auf Sei­te 91 zwar die Na­mens­än­de­rung der Ver­bin­dung vom 6. No­vem­ber 1923 in „‚Fri­de­ri­ci­a­na‘ – Sän­ger­ver­bin­dung im SV“ nach, al­ler­dings fälsch­lich als „Frie­de­ri­cus“.)

Die Schot­ters­müh­le, eine Mahl­müh­le mit Gast­haus, wur­de (laut www.­schot­ters­mueh­le.­de) im Jahr 1367 erst­mals er­wähnt. Am 21. Ok­to­ber 1781 kauf­te sie ein aus der Schweiz stam­men­der Jo­hann Ber­geat, wohl „Ber­schah“ aus­ge­spro­chen. (Sein Sohn Chris­toph, geb. 1821, wur­de ein rei­cher Por­zel­lan­ver­gol­der, der in Pas­sau die „Vil­la Ber­geat“ er­bau­en ließ, so dass in die­ser Ecke eini­ge In­for­ma­ti­o­nen über die Müh­le zu fin­den sind.) Die Wirts­fa­mi­lie Ber­geat taucht auf Post­kar­ten und Gäs­te­buch­ein­trä­gen im Um­feld der Fri­de­ri­ci­a­na Er­lan­gen im­mer wie­der auf, z. B. im Win­ter­se­mes­ter 1938/39. Spä­ter nahm die Fa­mi­lie den ge­läu­fi­ge­ren Na­men Schä­fer an. Et­wa in den 1970er Jah­ren ver­kauf­te ein Hel­mut Schä­fer das An­we­sen in Ein­zel­tei­len (Müh­le, Wie­se, Jagd­recht, Fisch­recht, ...).

Die Fri­de­ri­cen je­den­falls be­such­ten die Schot­ters­müh­le im Som­mer mit dem Zug, dem Fahr­rad und zu Fuß. Jahr­zehn­te­lang ging man am Frei­tag des Sonn­wend­wo­chen­en­des vom Ver­bin­dungs­haus in Er­lan­gen los, über­nach­te­te in der Scheu­ne der Wit­we Win­disch bei Streit­berg und er­reich­te am Sams­tag die Müh­le, ne­ben der ein Feu­er ent­zün­det wur­de und wo man eine wei­te­re Nacht ver­brach­te.

Es gibt Details zu einigen „alten“ Semestern, nämlich zum Win­ter­se­mes­ter 1938/39, Som­mer­se­mes­ter 1936, Som­mer­se­mes­ter 1933, Som­mer­se­mes­ter 1932, Som­mer­se­mes­ter 1929, Som­mer­se­mes­ter 1927, Win­ter­se­mes­ter 1926/27, Som­mer­se­mes­ter 1926, Som­mer­se­mes­ter 1925, Som­mer­se­mes­ter 1924, Som­mer­se­mes­ter 1922 und Som­mer­se­mes­ter 1909.

... und heute

In­zwi­schen wird der Start­ort nach über­nach­tungs­tech­ni­schen Ge­sichts­punk­ten ir­gend­wo in der Frän­ki­schen Schweiz fest­ge­legt, und höch­stens noch ein paar Ak­ti­ve schla­gen sich in ei­nen Heu­sta­del – die Al­ten Her­ren über­nach­ten im vor­her re­ser­vier­ten Gast­hof. Die vie­len ge­mein­sa­men Stun­den des Wan­derns und Sit­zens, Trin­kens und Schwit­zens stär­ken den ver­bin­dungs­in­ter­nen Zu­sam­men­halt zwi­schen Ak­ti­ven und Al­ten Her­ren mehr als vie­le an­de­re Ver­an­stal­tun­gen.

We­gen der Un­si­cher­hei­ten auf­grund zahl­rei­cher Päch­ter­wech­sel in den 1980er Jah­ren wur­de die Schot­ters­müh­le zwi­schen et­wa 1985 und 2013 nur noch als letz­te Sta­ti­on vor dem neu­en Ziel En­gel­hards­berg ge­streift, wo man sich im Gast­haus Se­bald traf, aß und eine Ex­knei­pe fei­er­te; das Sonn­wend­feu­er fand an­schlie­ßend auf einer na­he­ge­le­ge­nen Wie­se statt. 2014 mach­te das Gast­haus Se­bald zu un­se­rem gro­ßen Be­dau­ern zu, wa­ren wir doch mit der Wir­tin, der Be­die­nung, dem Es­sen und all den ein­ge­spiel­ten Ab­läu­fen im­mer sehr zu­frie­den ge­we­sen.

Von 2014 bis 2019 war die End­sta­ti­on wie­der die Schot­ters­müh­le; die dor­ti­gen Ver­hält­nis­se wa­ren sta­bil, die Wirts­leu­te um­gäng­lich und das Es­sen gut.

Als der Be­trieb in der Schot­ters­müh­le im Herbst 2019 ein­ge­stellt wur­de, war gu­ter Rat teu­er: Die neue End­sta­ti­on soll­te in der­sel­ben Ge­gend lie­gen, weil's dort ein­fach schön ist und weil wir ge­le­gent­lich wei­ter­hin bei „un­se­rer“ Müh­le vor­bei­ge­hen wol­len. Die Ver­hält­nis­se soll­ten zu­kunfts­si­cher sein, um lang­fris­tig das­sel­be Quar­tier an­steu­ern zu kön­nen. Ein Feu­er­platz und -holz wa­ren uns sehr wich­tig, weil ein Feu­er ein­fach da­zu­ge­hört. Eine Über­nach­tungs­mög­lich­keit gilt uns als wün­schens­wert, da­mit die Ver­an­stal­tung ru­hig aus­klin­gen kann. Die Wahl fiel schließ­lich auf das Gast­haus Rop­pelt in Morsch­reuth. 2020 ging's dort los, und es ging so gut los, wie es in Co­ro­na-Zei­ten halt lau­fen kann …

Wäh­rend man am Frei­tag auf einer vor­her aus­ge­kund­schaf­te­ten Stre­cke zu­sam­men geht, ist es am Sams­tag üb­lich, daß sich ein­zel­ne Grup­pen nach Lauf­freu­dig­keit und In­ter­es­se zu­sam­men­fin­den. Die un­ten an­ge­ge­be­nen Rou­ten sind je­weils die vom Ver­fas­ser die­ser Zei­len ge­wähl­ten.

Seit 2000 geht eine Grup­pe schon am Don­ners­tag los, um ei­nen Tag zum Warm­lau­fen zu ha­ben („Bo­nus­tag“). Zu dieser Grup­pe sto­ßen dann am Frei­tag die „nor­ma­len“ Wan­de­rer. Seit 2011 geht eine klei­ne Grup­pe schon am Mitt­woch­nach­mit­tag los, um ei­nen wei­te­ren hal­ben Tag zum Warm­lau­fen zu ha­ben („Ex­tra­bo­nus­tag“).

Heiteres

Konfessionelle Bratwürste

Seit Ur­zei­ten ge­hört es zum Wis­sens­schatz der Schot­ters­mühl­wan­de­rer, daß es ka­tho­li­sche und evan­ge­li­sche Brat­würs­te gibt. Ei­ne ent­spre­chen­de Be­mer­kung im Be­richt über die Wan­de­rung im Som­mer­se­mes­ter 2003 griff der Au­tor Hein­rich Höl­lerl auf und zi­tier­te sie an pro­mi­nen­ter Stel­le in sei­nem Werk „Die Brat­wurst ist ei­ne Frän­kin“ (Ech­ter-Ver­lag, Würz­burg, 2004).

Zum Start der Karp­fen­zeit im Spät­som­mer 2005 warb das Gast­haus Kam­me­rer in Pautz­feld (zwi­schen dem ka­tho­li­schen Bam­berg und dem evan­ge­li­schen Forch­heim ge­le­gen) da­mit, daß man ka­tho­li­sche (in Sem­mel­brö­seln pa­nier­te) und evan­ge­li­sche (in Mehl pa­nier­te) Karp­fen an­bie­te. Ob es sich hier um ei­nen Wer­be­spaß han­delt und ob die­se Ein­tei­lung ge­ge­be­nen­falls ähn­lich scharf ist wie die bei den Brat­würs­ten, ent­zieht sich mei­ner Kennt­nis; wir sind im­mer in der karp­fen­fre­ien Zeit un­ter­wegs.

Witze

Als wirk­li­cher Lieb­ha­ber darf ich mir ein paar Wit­ze über die Frän­ki­sche Schweiz er­lau­ben.

  • Wa­rum wird in der Frän­ki­schen haupt­säch­lich dunk­les Bier ge­braut? –
    Weil man da den Dreck nicht so sieht.
  • Wann geht man in der Frän­ki­schen am bes­ten aufs Klo? –
    Mit­tags, da sind die Flie­gen in der Kü­che.
  • Wa­rum hän­gen auf den To­i­let­ten in der Frän­ki­schen meis­tens 25-Watt-Bir­nen? –
    Weil's die 15-Watt-Bir­nen nicht mehr gibt.
  • Wo­ran er­kennt man eine echt frän­ki­sche Wirt­schaft? –
    Auf die Fra­ge nach ei­nem ve­ge­ta­ri­schen Ge­richt kommt die Be­die­nung ins Grü­beln, fragt dann in der Kü­che nach und kommt mit fol­gen­der Ant­wort wie­der: „Ja, wir haben Spa­ghet­ti Bo­log­ne­se.“

Aber das sind nur Wit­ze, die höchs­tens frü­her ein­mal ihre Be­rech­ti­gung hat­ten.

Ein Einfüllstutzen hatte sich aufgetan.

Die Sache mit dem Notarzt

Der Wan­de­rer R. M. trug sei­ne Ho­se tra­di­ti­o­nell auf Halb­mast, was zur da­ma­li­gen Zeit (Som­mer 1992) noch kei­ne Mo­de­er­schei­nung bei Kin­dern und Ju­gend­li­chen war, son­dern aus geo­me­tri­schen Ge­ge­ben­hei­ten folg­te. Als R. M. sich nun zum En­de der Wan­de­rung im Wirts­gar­ten in En­gel­hards­berg auf die Bank setz­te, tat sich ein re­gel­rech­ter Ein­füll­trich­ter auf, den Wan­de­rer H. G. mit ei­nem ver­blie­be­nen Bier­rest be­füll­te.

Ra­che­lus­tig ver­folg­te das Op­fer, das ei­ge­ne Bier­glas in der Hand, den Tä­ter zwei­mal durch das ge­sam­te Lo­kal, so das sich H. G. ge­zwun­gen sah, so­gar aus dem Ort hin­aus­zu­lau­fen, im­mer ver­folgt von R. M. Schließ­lich blie­ben bei­de er­schöpft ste­hen. Man woll­te in die Wirt­schaft zu­rück­keh­ren, als R. M. aus der Dreh­ung her­aus stol­per­te, mit der Hand ins Bier­glas stürz­te und sich da­bei den Hand­bal­len auf­schnitt.

Zu­rück im Lo­kal wur­de zu­nächst die Wun­de ge­säu­bert. Ein Hel­fer, Rein­hard St., such­te nach ei­nem der mit­wan­dern­den Ärz­te. Ein nie­der­ge­las­se­ner Fach­arzt, Dr. med. Klaus G., ver­wies auf den an­we­sen­den Kli­nik­lei­ter Prof. Dr. med. Her­wig E. und sag­te: „So­lang' der Herr Pro­fes­sor da ist, mach' ich nix.“ Schließ­lich war die Wun­de pro­vi­so­risch ver­sorgt, und man konn­te ins Kran­ken­haus nach Eber­mann­stadt zum Nä­hen fah­ren.

Der lei­den­de R. M. hät­te gern eine lo­ka­le Be­täu­bung ge­habt, aber das Kran­ken­haus­per­so­nal ver­wei­ger­te sie mit Blick auf die ver­mu­te­ten ak­tu­el­len Blut­wer­te.

Nach der Be­hand­lung ging es zu­rück nach En­gel­hards­berg, wo man sich schon in die Stu­be zum Sin­gen ver­zo­gen hat­te. Ent­we­der war es die schlech­te Luft oder die über­stan­de­ne Auf­re­gung oder das gleich be­stell­te fri­sche Bier, je­den­falls leg­te sich R. M. nach kur­zer Zeit schwer at­mend auf die Bank. Die ho­he Co­ro­na sang, ein Me­di­zin­stu­dent sah sich den Vor­fall an, aber die Wirts­leu­te wa­ren we­gen der ver­meint­li­chen Herz­lo­sig­keit der An­we­sen­den ent­setzt und hol­ten den Not­arzt.

Die­ser traf nach kur­zer Zeit ein, ver­ab­reich­te ein Stär­kungs­prä­pa­rat und fuhr den Pa­tien­ten mit ei­ner Be­gleit­per­son nach Er­lan­gen. Aufs Ver­bin­dungs­haus. Und als spä­ter der Rest der Mann­schaft dort an­kam, saß R. M. fröh­lich im Kneip­saal beim dort schon wie­der drit­ten Bier.

So war das. Und der es auf­ge­schrie­ben, muß es wis­sen, weil er sel­ber da­bei war.

Quiz

Nach einigen Jahren als Gast bekam der Alt­her­ren­sohn Uli H. bei der Ex­knei­pe am 20. Juni 2015 von Chris­toph M. und Horst G. fol­gen­de Fra­gen vorgelegt, an de­ren Er­stel­lung auch Stef­fen G. be­tei­ligt war:

  1. Du hast ge­ra­de ein her­vor­ra­gen­des Schäu­fe­le ge­ges­sen, die Be­die­nung fragt: „War's recht?“ Was ant­wor­test Du?
    1. Ausgesprochen lecker!
    2. Die Kruste war schön weich.
    3. Bassd scho.
    4. Der Hunger treibt's nei.
    Der Kan­di­dat be­kam für die von den Au­to­ren nicht er­war­te­te Ant­wort „Fet­tig war's“ als Ein­lei­tung einer Schnaps­be­stel­lung einen Son­der­punkt.
  2. Am Nebentisch hörst Du: „Ich spiel mit der Al­ten.“ Was be­deu­tet das?
    1. Er möchte mit seiner Frau ins Bett.
    2. Er möchte mit seiner Freun­din ins Bett.
    3. Er spielt ein Eichel-Solo.
    4. Er spielt mit der Eichel-Sau.
    Der Kandidat wuss­te die rich­ti­ge Ant­wort d.
  3. Ein Schafkopfspieler hat drei Da­men und fünf Grü­ne. Was stimmt nicht?
    1. Es gibt beim Schafkopf vier Da­men.
    2. Grün heißt Pik.
    3. Jeder Spieler bekommt nur sechs Kar­ten.
    4. Damen haben beim Schaf­kopf nichts ver­lo­ren.
    Der Kandidat wuss­te auch hier die rich­ti­ge Ant­wort d.
  4. Du kommst in eine Wirtschaft mit ver­schie­de­nen Ge­trän­ken. Was be­stellst Du?
    1. Püls Pils
    2. Tucher hell
    3. Vasold & Schmidt dun­kel
    4. Himbeergeist und Ap­fel­schor­le
    Der Kandidat (wohnhaft in Bre­men) hielt Tu­cher hell für ein Bier und ent­schied sich da­für. Er­fah­re­ne Schot­ters­mühl­wan­de­rer mei­den In­dus­trie­pro­duk­te und be­vor­zu­gen dann Him­beer­geist und Ap­fel­schor­le.
  5. Ein Bundesbruder stürzt auf einer glit­schi­gen Trep­pe. Was machst Du?
    1. Ich sage „Hop­pa­la!“
    2. Ich trete re­spekt­voll zur Sei­te, um sei­nen Fall nicht zu be­hin­dern.
    3. Ich halte mich vor­nehm zu­rück, es sind ja ge­nug Ärz­te und Pro­fes­so­ren da­bei.
    4. Ich lasse alles liegen und ste­hen und ei­le ihm zu Hil­fe.
    Der Kandidat wuss­te die rich­ti­ge Ant­wort d.
  6. Die Bedienung kündigt an, dass um halb zwölf die letz­ten Be­stel­lun­gen auf­ge­nom­men wer­den. Was tust Du?
    1. Ich lasse mein halbvolles Glas ste­hen, zah­le und ge­he so­fort ins Bett.
    2. Ich bestelle ein kleines Lei­tungs­was­ser für 40 Cent, zah­le und ge­he ins Bett.
    3. Ich frage die Bedienung – sie heißt Mi­cha­e­la –, ob sie heu­te noch was vor­hat.
    4. Ich bestelle sofort einen Bor­deaux, einen Ring­lo und einen Apri­ko­sen­schnaps.
    Der Kandidat hielt die Be­stel­lung eines Bor­deaux in der Frän­ki­schen Schweiz zu­recht für äußerst merk­wür­dig und ver­warf da­her die trotz­dem rich­ti­ge Ant­wort d.
  7. Vier Bundesbrüder ste­hen an einer Kreu­zung und be­rat­schla­gen über den wei­te­ren Weg. Wem folgst Du?
    1. Armin sagt: „Ich ken­ne eine Ab­kür­zung über eine patsch­nas­se Wie­se.“
    2. Jan sagt: „Ich se­he da vorn schon die Mar­kie­rung.“
    3. Ich zücke mein Smart­phone und be­haup­te, den rich­ti­gen Weg zu se­hen.
    4. Wir be­schlie­ßen, erst mal in die Wirt­schaft zu ge­hen.
    Der Kandidat wollte keinen der An­we­sen­den be­lei­di­gen und ent­hielt sich da­her der Ant­wort (d), was ihn ehrt und zu einem Son­der­punkt führ­te.

Uli H. wurde da­her zum „of­fi­zi­el­len Schot­ters­mühl­wan­de­rer“ er­nannt.

Das Fränkische-Schweiz-Lied

1943 – und das dürf­te auch den Stil er­klä­ren – dich­te­te Bbr. Edu­ard He­rold (da­mals übri­gens ein be­kann­ter Jean-Paul-Spe­zi­a­list):

Wo aus grauer Ackerkrume
leuchtet blau die Osterblume,
wo verborgen blüht die Mistel,
stolz auf Höh'n die Silberdistel,
wo der Täler Villenflimmer
und der Hänge Blütenschimmer
turmgleich krönt der Dolomit,
Jura-Land. — Wer wandert mit?

Wo im Lenz in Sturmestosen
Nebelfrauen Wipfel kosen,
wo von alter Zeit erzählen
Frankengrab und Wendenhöhlen,
wo die heilge Vätererde
stapft mit trutziger Gebärde
starker Bauer Ackerschritt,
Jura-Land. — Wer werket mit?

Jura-Land, du Reich der Lieder,
Land der Menschen treu und bieder,
Land der Burgen und Kapellen,
Reich der Flüsse, Hort der Quellen,
wenn der Herbst in goldner Pracht
rings aus tausend Buchen lacht,
dankbar preisen deinen Reiz
deine Söhne, „Fränksche Schweiz“.

Die wirkliche fränkische Nationalhymne

Armin W. aus Er­lan­gen be­klagt, daß Vik­tor von Schef­fels „Fran­ken­lied“ ein kit­schig-sen­ti­men­ta­les Land­schafts­bild zeich­ne, das – ab­ge­se­hen von Orts­na­men und Per­so­nen – auf viele Ge­gen­den in Deutsch­land pas­se.

Er schreibt: „Es gibbd eem blous aa „Na­ti­o­nal­hym­ne al­ler Fran­ken“, und des is im­mä nu dä 'Mau­rä Märdl' ('Mau­rer Mar­tin'), des aan­zi­che Liid, des di frän­ki­sche Seel werk­li driffd! Merkd eich des end­li!“

Iich bin vo Hilbolschdaa
deäa Maurä Märdl,
iich drooch kan Huusädreechä ned,
iich drooch än Gärdl,
iich mooch kan Uufäkniidlä ned,
iich mooch än Schadd,
heid gemmä widdä goar ned hamm,
di Alde wadd.
 
Heid gemmä widdä goar ned hamm,
di Alde wadd,
iich mooch kan Uufäkniidlä ned,
iich mooch än Schadd,
iich drooch kan Huusädreechä ned,
iich drooch än Gärdl,
iich bin vo Hilbolschdaa
deäa Maurä Märdl.

Und hier gibt's die Melodie als MIDI-Da­tei (0,0006 MB) und als PDF-Da­tei (0,008 MB).

Horst G.