Hier erfahren Sie Allgemeines zu den Schottersmühlwanderungen.
Auch diesmal nutzte eine Gruppe von sechs Wanderern schon den Donnerstag (17. Juni 2004) zum Warmlaufen, und zwar ab Hersbruck. Dort nahmen wir im Großelternhaus eines Conphilisters einen Frühschoppen zu uns, bestehend aus Hersbrucker Dampfbier, Brotkuchen und Bratwürsten. Sehr fein!
Nach einigen logistischen Autoschiebereien verließen wir Hersbruck in nördlicher Richtung auf dem Main-Donau-Wanderweg. Weil der Weg steil und die nächste Einkehr noch weit weg war, setzten wir uns gleich in den Biergarten in Kleedorf. Die Bestellung eines Hersbrucker Weißbieres quittierte der Kellner mit den Worten: „Und das schmeckt Ihnen?!“ Es tat.
Die Abzweigung nach Düsselbach versäumten wir, daher blieben wir auf dem Main-Donau-Wanderweg und kamen nach Stöppach. Eine Einkehr in der dortigen Wirtschaft blieb uns leider versagt, weil zu war - „Getränkelieferant bitte beim Nachbarn klingeln“. Es bleibt die Genugtuung, auf den Bänken gesessen zu haben, ohne etwas bezahlt zu haben. Gleich nach dem Ort sahen wir glückliche Kühe. Die hatten zu fressen und zu saufen!
Wir verließen dann den Main-Donau-Wanderweg, um uns anderen Markierungen anzuvertrauen:
Das Wetter war im übrigen traumhaft: sonnig und warm, aber nicht zu heiß. Bei Regen hätte dieses vom Organisator Steffen G. aufgebotene Idyll auch gar nicht gewirkt:
Inzwischen war die Mittagszeit natürlich längst vorbei. Wenn es in Enzendorf zu essen geben würde, hätte es also sowieso schon nichts mehr gegeben.
Rupprechtstegen war Anfang des 20. Jahrhunderts wohl ein Ort der Sommerfrische für betuchte Nürnberger; jedenfalls gibt es etliche Jugendstil-Villen und Ausflugsgaststätten. Eine von diesen suchten wir zum Kaffeetrinken auf. Dazu gab es ein Schmalzgebäck, dessen Bezeichnung ich aber leider vergessen habe.
Im folgenden hielten wir uns unten im Tal; die Pegnitz und die Eisenbahnlinie begleiteten uns. Und schon wieder ein schöner Ausblick, diesmal auf Lungsdorf:
In Velden gibt es dicht beieinander gleich fünf oder sechs Gasthäuser. Einen ruhigen Biergarten findet man an der Hauptstraße natürlich nicht, aber mit dem Wirt hatten wir großes Glück.
Ein Wanderer mußte mit dem Zug an den Ausgangspunkt der Wanderung zurückfahren, um sein Auto nachzuholen, daher gingen wir zum Veldener Bahnhof. Dieser lag völlig verwaist. Unmittelbar nach den beiden Bahnsteigenden befinden sich Tunnels, die Schienen liegen ebenerdig. Kurz und gut: Man kann schon mal gedankenlos auf die Gleise steigen. Wenn dann aber ein Zug in voller Fahrt ankommt, hört und sieht man ihn erst so spät, daß man die Gleise dann sehr schnell verlassen sollte. Nichts passiert!
Zum Erreichen des Tagesziels „Pegnitz“ hatten wir von vornherein die Dienste der Deutschen Bahn AG eingeplant, aus zeitlichen Gründen gingen wir aber noch bis Neuhaus weiter. Die Wartezeit war dann wesentlich länger als die Fahrtzeit nach Pegnitz. Dort braute sich gerade ein Unwetter zusammen, aber wir kamen noch rechtzeitig im Ratskeller am Stadtplatz an.
Daß wir nach einiger Zeit die einzigen Gäste waren, lag nicht an uns. Jedenfalls wollte der Wirt zusperren. Daher wichen wir in das „Weiße Lamm“, gleich gegenüber, aus. Auch dort standen die Zeichen auf Zusammenräumen, aber unserer Argumentation, daß wir noch bis Mitternacht warten müßten, um in einen Geburtstag hineinzufeiern, überzeugte dann doch. Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen, wurden auf den Nachbartischen schon mal die Stühle hochgestellt:
Es war trotzdem oder gerade deshalb noch sehr lustig. Auch der Weg zu den Nachtquartieren (Ratskeller bzw. die Wohnung von Steffen G.) verlief sehr heiter.
Für die meisten Wanderer begann der Tag (18. Juni 2004) mit einer relativ weiten Anreise. Diejenigen, die gleich beim Treffpunkt in Pegnitz übernachtet hatten, hatten aber an diesem Morgen ebenfalls einen harten Start.
Eine Pegnitzer Besonderheit ist der „Flinderer“. Irgendwie geht’s da um alte Braurechte, reihum wechselnde Schankstätten und eine spezielle Speisekarte. Jedenfalls ist das etwas Positives, und es war in Neudorf. Darum gingen wir dorthin, und der gerade einsetzende Regen trieb uns förmlich in die Arme des Wirtes. Als sich das Wetter besserte, konnte man der Markierung „Gelbe Raute“ folgen …
… und kam nach Weidensees, wo wir in einem Wirtshaus zu Mittag aßen. Danach …
… ging es über Regenthal nach Kirchenbirkig zum Gasthof Bauernschmitt, wo wir für die Übernachtung reserviert hatten. Der Abend verlief - wie bei solchen Gelegenheiten üblich - in sehr gelöster Atmosphäre, wobei über Weine gefachsimpelt und die zunächst doch recht kühle Bedienung aufgetaut wurde.
Der Samstag ist immer der Tag für diejenigen Berufstätigen (und die fleißigen Studenten), die sich an den Vortagen nicht freinehmen konnten. Einige mußten wieder Autos verschieben, die meisten aber gingen nach Sachsendorf. Dort waren die Aktiven und weitere Nachzügler und der Regen. Eine Wirtschaft ist auch dort. Es war aber nur ein älterer Mann anzutreffen, der sagte, er habe mit dem Lokal nichts zu tun: „Des machn die Junga, un die sin ned do.“ Auch der Einsatz eines Mineralogieprofessors konnte da nichts ausrichten.
In Bösenbirkig lief’s dann gut. Als wir die Wirtschaft gefunden hatten. 15 nicht angemeldete Personen nahm man dort gelassen hin, zumal wegen der frühen Tageszeit nur Getränke geordert wurden. Die ersten Essenswünsche (Bratwürste) gegen elf wurden ebenfalls noch problemlos abgefangen. Dann kam eine weitere Gruppe von ähnlicher Größe, und bei uns ging das große Bestellen für Mittag an. Eine kurze Aufregung nur, dann ein paar Telefonate, und dann waren plötzlich eine ganze Reihe von Serviertöchtern da, die das jeweils Gewünschte an den Mann brachten. Anscheinend hat das halbe Dorf ausgeholfen.
Ab hier gab’s dann verschiedene Ansichten über die Länge der Mittagspause und die für den eigenen Fuß- und Kreuzzustand am besten passende Strecke. Und so fanden sich wieder neue Grüppchen, die den verbleibenden Rest zusammen gehen wollten.
Der Verfasser dieser Zeilen ging mit einer Gruppe nach Gößweinstein hinein, um die leider eingerüstete Kirche zu bewundern und sich anschließend in den Scheffel-Gasthof nebenan …
… gemütlich zum Kaffeetrinken in die „Scheffelstube“ (sehr ansprechend übrigens) zu setzen.
Dann ging’s über Behringersmühle auf den Schweigelberg hinauf. Hinterher hörten wir, daß im dortigen Forsthaus eine sehr gepflegte Gaststätte entstanden ist. Na, wir kommen sicher wieder mal in die Gegend. Von diesem Bergrücken ist es nur noch ein kurzes Stück bis zum sogenannten „SV-Felsen“ und zur Schottersmühle hinunter, wo sich wieder ein paar Gruppen trafen.
Die vorletzte Etappe: der steile Anstieg nach Engelhardsberg. Dort war’s erneut wie mit dem Hasen und den Igeln: irgendeiner ist immer schon da. Es gab wieder das Adlersteinschnitzel und die guten Spezialpfannkuchen. Hm, die würden mir jetzt auch schmecken … Das gerade stattfindenden EM-Fußballspiel verfolgten einige in Ermangelung eines Fernsehers am Radio. Bei der Exkneipe wurde u. a. auch der „Zwerg Perkeo“ gesungen:
Das große Feuer wollte in diesem Jahr zunächst nicht so recht anspringen, wurde dann aber doch wieder zum Faszinosum, …
… was sich auch in den Gesichtern der Zuschauer widerspiegelt:
Und hier gibt es wieder eine Collage von Andreas Z. Und in dieser komprimierten Audiodatei (ca. 350 kB) schildert ein 69jähriger pensionierter Vorsitzender Richter an einem oberfränkischen Oberlandgericht, wie er sich beim Lebensmitteleinkauf von älteren Verkäuferinnen helfen läßt.
Horst G.