Schottersmühle Sommer 1924

Vor der Schottersmühle, am 24. April 1924

Das Bild zeigt einen gewissen Möller, die langjährige Schottersmühl-Wirtsfamilie Bergeat und einen gewissen Strößenreuther. Das Foto befand sich jedenfalls mit dem Datum 24. April 1924 im alten Schottersmühl-Gästebuch der Fridericiana.

Am 18. Mai 1924 reimte ein gewisser Dubon im Gästebuch:

Alte Herrn mit dicken Bäuchen
bei Höhenwandrung merklich keuchen.
Doch als Hilfe – artig – flux –
stellt sich ein ein krummer Fux.

In der Nacht von 28. auf 29. Juni 1924 „(morgends 4 Uhr)“ trug Oskar „Ossy“ Küspert (Mitglied 555) ein:

Durch weit geöffnete Fenster streicht die frische Morgenluft ins Stübchen, das vor kurzen Stunden noch fröhliche Kneipanten beherbergte, und reißt die letzten Schwaden von Tabaksqualm und Bierdunst mit hinaus ins licht gewordene Freie. Wie niedlich es hier im Zimmer aussieht! Tische und Stühle stehen in buntem Durcheinander kreuz und quer, begossen von Bierströmen, geschmückt mit Aschenresten, Zigarettenstummeln, leeren und gefüllten Biergläsern, der Fußboden glänzt fett und schwarz von Schmutz. Kneipidyll! Auf weichem Sofa, bedeckt von Beuteln und Röcken, ruht …, die „blaue Wassermaus“; die „Mistgrubentour“ nahm ihm die ganze Kraft! Andre Gestalten liegen auf rauer Bank, so Egg, der flotte Geiger, und Pöhlmann, das krähende Wagenscheitlä; er kann bei seiner Kurzsichtigkeit selbst im Schlaf nicht des Kneifers entbehren. Das Licht brennt, trotz des hellen Tages draußen, … und leise wiegen sich die Fliegenfänger im Morgenwind. Sonnwendfeierkneipe! Und am Schluß, ganz am Schluß schuf der liebe Gott den Alkohol!