„Frühlings Erwachen“ – Theater

Nach der Vor­an­kün­di­gung am 25.1. brach­ten die Er­lan­ger Nach­rich­ten am Sams­tag, dem 2. Feb­ru­ar 2013, im Kul­tur­teil die­se Kri­tik, wo­bei sie die mo­der­ne­re Zu­sam­men­schrei­bung ver­wen­den:

Kampf mit Zwängen und den Normen

AMV zeigt „Frühlingserwachen“

Welche verheerenden Folgen es ha­ben kann, wenn man der frei­en Ent­fal­tung von Ju­gend­li­chen ei­nen Rie­gel vor­schiebt, kann man im ge­sell­schafts­kri­tisch-sa­ti­ri­schen Pu­ber­täts­dra­ma „Früh­lings­er­wa­chen“ ein­drucks­voll be­ob­ach­ten. Nun ist eine Neu­in­ter­pre­ta­ti­on in ei­ner Be­ar­bei­tung des Er­lan­ger AMV-The­a­ters zu se­hen.

Das Ende des 19. Jahrhunderts von Frank Wedekind geschriebene Bühnenstück wur­de von der Theatergruppe der Aka­de­misch-Mu­si­ka­li­schen Ver­bin­dung Fri­de­ri­ci­a­na (AMV) in neu­em Stil auf die Büh­ne ge­bracht. Im Zent­rum der Er­zäh­lung ste­hen drei jun­ge Men­schen, die durch ihre El­tern und Leh­rer nicht oder nur un­zu­rei­chend se­xu­ell auf­ge­klärt wer­den. Sie zer­bre­chen an den stren­gen Vor­ga­ben, gu­te No­ten be­kom­men zu müs­sen und ver­zwei­feln un­ter dem stän­dig er­ho­be­nen Zei­ge­fin­ger der Mo­ral, der wie das Da­mok­les­schwert über ih­nen schwebt. Die in­ne­re Zer­ris­sen­heit der Ju­gend­li­chen, die sich stets im Kampf mit ih­ren Ge­füh­len und den Nor­men ih­rer Um­ge­bung be­fin­den, wird durch die Dop­pel­be­set­zung je­der Haupt­fi­gur sehr nach­voll­zieh­bar dar­ge­stellt. Un­ter dem Schwarz­licht wer­den die Sor­gen und Schuld­ge­füh­le der ins Pu­ber­täts­al­ter kom­men­den Schü­ler sicht­bar ge­macht. So schleicht sich all­mäh­lich an­stel­le von Freu­de die Wut ein, aus Le­bens­lust wer­den Stress und letzt­end­lich Selbst­mord­ge­dan­ken.

Die Schauspieler verstehen es, auf wenig Raum den Charakteren mit viel Ener­gie Le­ben ein­zu­hau­chen. Auch den Zu­schau­er las­sen die Sor­gen der jun­gen Leu­te nicht kalt. Für je­den, der kei­ne Angst vor Denk­an­stö­ßen hat, ist die­ses „Früh­lings­er­wa­chen“ der Aka­de­misch-Mu­si­ka­li­schen Ver­bin­dung Fri­de­ri­ci­a­na ein Muss.

Julia Riese, Erlanger Nachrichten vom 2. Februar 2013

Melchio Gabor Alexander Jänicke
Carolin Strobl
Moritz Stiefel Christian Bott
Melanie Wolf
Wendla Bergmann Corinna Grümpel
Ruth Kimmich
Ilse Katja Steinki
Martha Nadja Färber
Thea Lisa Himsel
Frau Bergmann
Pastorin Kahlbauch
Rektor Sonnenstich
Nadine Wittkopf
Frau Gabor
Lehrer Knüppeldick
Doktor Brausepulver
Tanja Hauenstein
Herr Gabor
Lehrer Habebald
Dimiter Konowalow
Special Guest
Herr Stiefel
Lena Griebel
   
Maske Miriam Schuppert
Lichttechnik Nikolas Schuppe
Soufflage Corinna Pfarr
Dramaturgie Julian Schuppe
Assistenz Moritz Helgath
Inszenierung David Steeger

Nach dem großen Er­folg im Win­ter­se­mes­ter 2012/13 brach­ten wir das Stück am 23., 25. und 26. Ap­ril 2013 er­neut auf die Büh­ne, je­weils um 20 s.t. in un­se­rem Saal in der Glück­straße 3 in Er­lan­gen.