Felix erfährt, dass ihm nur noch ein Jahr bleibt. Ein Jahr zum Reisen, zum Arbeiten, ein Jahr noch mit Marie.
Das Jahr des Sterbens wird zu einem rasanten letzten Abenteuer eines Mannes, der alles verlieren wird. Aber ist er auch bereit dafür? Oder Marie?
Vorstellungen am 11., 12., 14. und 15. Januar 2012
um 20.00 Uhr im Saal der AMV Fridericiana, Glückstraße 3
91054 Erlangen
Felix | Philipp Ziegler |
Marie | Lena Griebel |
Alfred | Gregor Breun |
Verliebte/Dienstmädchen | Katja Steinki |
Verliebter | Christian Bott |
Regie | Miriam Schuppert |
Wenn Sie die Vorstellungen versäumt haben, können Sie sich immerhin das Programmheft als Worddatei ansehen …
Viele Fotos von der Generalprobe und der Besetzung finden sich in unserem Online-Album.
Die Erlanger Nachrichten urteilten am 14. Januar 2012 im Kulturteil so:
Das studentische AMVi-Theater, die Theatergruppe der AMV Fridericiana, zeigt derzeit im Saal des AMV-Hauses in der Glückstraße 3 das Stück „Sterben“ nach Arthur Schnitzlers gleichnamiger Novelle.
Ein Jahr noch. Die Diagnose des Arztes ist niederschmetternd. Felix muss lernen, damit umzugehen, genauso wie seine Freundin Marie. Gefühlslagen ändern sich in diesen zwölf Monaten permanent; schlussendlich zollt auch die Physis der Krankheit Tribut.
Zwei Liebende im Angesicht des Todes – und der Autor fokussiert sich mit nachgerade wissenschaftlichem Interesse auf das Auf und Ab der Emotionen, spürt mit penibelster Genauigkeit jeder Regung, jeder Verästelung, jeder Veränderung des Gemüts nach.
Eine dergestaltige Versuchsanordnung unter dem Brennglas des neugierigen Literaten kann schnell ziemlich enervierend wirken. Aber es wird ja Theater gespielt, und damit bekommt diese szenische Abfolge mit wohlfeilem Trauerrand Gesichter, Bilder und Stimmungen. Regisseurin Miriam Schuppert lässt die Protagonisten, die allesamt ihre Totenhemden bereits auf dem Leib tragen, auf welken Blättern spielen, Sinnbild und Nährboden der Vergänglichkeit.
Philipp Ziegler gibt den todkranken Felix als monoton vor sich hin brabbelnden Trauerkloß, der sich zwischen Selbstmitleid und Hoffnungsschimmer noch zusätzlich aufreibt. Lena Griebel als Marie ist die zumeist patente Frau an seiner Seite, die aber natürlich auch nicht alles Leid dieser Welt schultern kann. Was einst mit der Unbeschwertheit junger Liebender begann (und per Filmeinspieler dokumentiert wird), endet tödlich.
Ganz zartfühlend geht die Regie mit den diversen Stimmungen um; die Atmosphäre ist so fragil wie die Beziehung zwischen Felix und Marie.
mko, Erlanger Nachrichten vom 14. Januar 2012