Musik im Wintersemester 1999/2000

Unsere Band stellte zu ihrem ersten öffentlichen Auftritt in unserem Saal ein Blues-Rock-Programm zusammen, das sich hören lassen konnte. Zwei Sängerinnen standen im Mittelpunkt, begleitet von vier Jungs, die völlig in der Musik aufgingen. Das Publikum dankte es, fühlte mit, schwenkte Transparente und forderte – erfolgreich – etliche Zugaben.

Der Hausmusikabend ist immer ein geselliger Abend, der den kleineren Besetzungen vorbehalten bleibt. Hier können Solisten ihre Talente zeigen und die Stücke aufführen, die in einem großen Konzert nicht so recht passen wollen.

Sabine Ludwig (Alt) begann, begleitet von Stephan Klemt an der Gitarre: „Ave Maria“ heißt das wunderbare Mozartstück, das in ihrer modernen Interpretation noch gewann. Mit „You’ve got a friend“ blieb sie den nachdenklichen Tönen in einem ganz anderen Genre treu: Ein gelungener und harmonischer Auftritt!

Fabian Guillery nimmt gelegentlich an Schreibwettbewerben teil, und wenn er sich schon mal soviel Arbeit gemacht hat, sollen es auch die Gäste des Hausmusikabends hören! Diesmal ging es um eine hochromantische Szene in einem nächtlichen Strandkorb, die auf 13 verschiedene unromantische Arten endet. Gelegentlich mischen sich die Figuren eines Schlusses auch bei einem anderen Schluss ein, so dass es ein tolles Durcheinander gibt: Herrlich!

Der Chor hatte – neben dem „normalen“ Programm (s. unten) – drei echte Weihnachtslieder einstudiert: „Maria durch ein Dornwald ging“, „In dulci jubilo“ und „Am Weihnachtsbaume die Lichter brennen“, allesamt sauber intoniert und deutlich gesprochen: Spätestens hier – verstärkt durch ein, zwei Tassen Glühwein – stellte sich die richtige Weihnachtsstimmung ein.

Fabian Guillery schließlich trug Loriots bekanntestes Gedicht, das „Adventsgedicht“, vor: Weihnachtliche Stimmung, eine idyllische Landschaft – und ein ganz unweihnachtlicher Inhalt.

Bei Glühwein und Gebäck saß man noch lange gesellig zu einer kleinen Weihnachtsfeier beisammen.

Eine großes Konzert mit Beteiligung des Chors war erst für Mai 2000 geplant, muss aber leider entfallen, weil wir schlicht nicht genügend Leute für die „Küchenlieder“ fanden. Und so war es geplant und angekündigt:

Für die Wintersemester war es nach einer gewissen Sätting an der Zeit, etwas Neues anzufangen. Dabei schickte uns ein glücklicher Zufall eine erfahrene Dramaturgin vorbei. Sie hatte die Idee, „Küchenlieder“ einzustudieren.

Die „Küchenlieder“ stammen aus dem vorigen Jahrhundert und wurden vom Haus- und Küchenpersonal bei der Arbeit gesungen. Thematisch liegt der Schwerpunkt auf Herz und Schmerz, auf dramatischem Schicksal und erfüllter und enttäuschter Hoffnung, es sind aber auch lustige und derbe Texte zu finden. Der Griff ins volle Leben eben!

Die Küchenlieder haben sehr eingängige Melodien und sind für viele abwechslungsreiche Besetzungen gesetzt: Einstimmiger und Gemischter Chor, Männerquartett, Soli, mit Klavier, Akkordeon oder Gitarre. Bastian Süß, der auch diesmal wieder den Chor leiten wird, wird – wo nötig – transponierend und arrangierend eingreifen. Wir wollen die Texte szenisch umsetzen; der Chor wird sich erstmals also auch ein bisschen schauspielerisch betätigen. Und schließlich sollen die einzelnen Stücke von einer Rahmenhandlung zusammengehalten werden.

Horst G.