Begehung eines Judenfriedhofs

Blick über den Zeckerner Judenfriedhof; Bildrechte bei Ralph Utz

Viele Orte in Franken, auch in der Nähe Erlangens, sind durch das jahrhundertelange Miteinander von Christen und Juden seit dem Mittelalter geprägt. Vor gut 200 Jahren betrug der Anteil der jüdischen Bevölkerung in etlichen fränkischen Dörfern nicht selten fast ein Drittel der Gesamtbevölkerung. Nach den Deportationen im sogenannten Dritten Reich erinnern fast nur noch ehemalige Synagogen und meist abgelegene jüdische Friedhöfe an die frühere jüdische Bevölkerung. Im Aischgrund etwa sind Adelsdorf, Aisch, Neuhaus, Höchstadt und Uehlfeld zu nennen. Der Zeckerner Judenfriedhof liegt nordwestlich von Erlangen bei Hemhofen. Er bietet eine spannende Begegnung mit Kultur und Religion des fränkischen Landjudentums, somit auch mit einem prägenden Teil der deutschen Identität.

Viel zu weit weg von heute? Nein. Die letzten Bestattungen auf dem Zeckerner Friedhof fanden in den 30er und 40er Jahren statt, damit in der Kindheit der Großelterngeneration heutiger Studenten.

Ablauf der Begehung

Treffpunkt: Freitag, 19. Mai 2017, 16.15 Uhr, Hemhofen, Ortsteil Zeckern, Bushaltestelle Schulstraße.

Empfehlung zur umweltfreundlichen An- und Abfahrt per VGN: ER Bahnhofplatz ab 15.49 Uhr, Zeckern Schulstraße an 16.15 Uhr. Wenig Parkplätze im Ort. Abends halbstündlich Busse nach ER bis 22.39 Uhr.

Gemeinsamer Gang zum Judenfriedhof. Geschlossene Schuhe sinnvoll, unebenes Wald­stück. Herren müssen unbedingt eine Kopfbedeckung tragen (egal ob Sonnenhut, Base­ball­käp­pi oder Kippa), um den Friedhof betreten zu dürfen. Damen ohne Vorgabe.

Schwerpunkte der Begehung

Fränkisches Landjudentum als jahrhundertelanger Teil unserer Kultur und Geschichte. Jüdische Bestattungsbräuche im Vergleich zu christlichen. Geschehnisse in dunkler Zeit und heutiger Umgang damit. Einige Grabsteine werden zum Erzählen gebracht. Genießen eines abgeschiedenen friedlichen Ortes im Grünen.

Nach der Friedhofsbegehung

Erleben eines weiteren Elementes fränkischer Hochkultur: Besuch des nahen Zeckerner Bierkellers.

Anmeldung beim Präsidium notwendig, damit genügend Plätze auf dem Keller reserviert werden können!

Auf zahlreiche interessierte Teilnahme freut sich
AH Ralph Utz
Dipl.-Theologe Univ.