Alice | Felicitas Sieweck |
Dan | Daniel Rothenbücher |
Larry | Mario Matthias |
Anna | Tonja Preuß |
Alice fickt Dan
Dan fickt Anna
Anna fickt Larry
Larry fickt Alice
Ein moderner Reigen quer durch das triebgesteuerte Leben vierer
Großstädter, die von Liebe sprechen
und doch nur Lust und Eifersucht kennen.
Inszenierung | Thomas Renner |
Dramaturgische Beratung | Tanja Hackenberg, Mareike Schulz |
Schauspieltechnik | Tanja Hackenberg |
Ton und Beleuchtung | Ralf Engelbrecht |
Maske | Susanne Weingärtner |
Soufflage | Mareike Schulz |
Titelfotos | Max Hassert |
Bühnenbau | Ralf Engelbrecht, Nikolas Schuppe |
Unter Mitarbeit von | Rostislaw Krayzman, Julian Schuppe |
Premiere: 17. Juni 2011
Weitere Aufführungen: 18. und 19. Juni 2011
Viele weitere Fotos von den Aufführungen und der Besetzung finden sich in unserem Online-Album.
Die Erlanger Nachrichten urteilten am 21. Juni 2011 im Kulturteil so:
Die Protagonisten sprechen unentwegt von Liebe und folgen dabei doch nur ihren Trieben. Mit Patrick Marbers „Hautnah“ inszenierte Thomas Renner im AMVi-Theater im Haus der studentischen AMV Fridericiana in der Glückstraße ein Stück im Stil des britischen „In-yer-face“-Genres aus den 1990ern.
„Warum reicht Liebe nicht?“, fragt die Stripperin Alice (Felicitas Sieweck) einmal ihren Freund Dan (Daniel Rothenbücher). Weil ihr in diesem Stück Geilheit, Lust und wilde Sex-Fantasien übermächtig gegenüberstehen. Dan, Nachruf-Schreiber und gescheiterter Romancier, stellt sich im Chatroom als Anna mit „epischen Titten“ und „dreckigem Mund“ vor. Mit sprödem Humor wirft er Perversitäten gen Publikum, während der Arzt Larry (Mario Matthias) abgewandt sich selbst befriedigt. Aufgegeilt eilt Larry zur Verabredung im Park, wo er dann auf die echte Anna (Tonja Preuß) trifft. Diese entlarvt das Chatgespräch zwar alsbald als Scherz Dans, doch das hindert sie nicht daran, den Fremden reizvoll lächelnd zu verführen.
Und so ist Larry, der den schmachtenden Blick sabbernder Geilheit perfektioniert hat, nicht nur „medizinischer Beobachter des menschlichen Karnevals“, sondern selbst mittendrin. Als Anna mit Dan durchbrennt, erbettelt er sich im Strip-Club Zuneigung von der ebenfalls verlassenen Alice. Klein, dünn und zerbrechlich ist das Mädchen, das die Rolle der verführerischen und schutzbedürftigen Lolita sehr überzeugend mimt.
Die Paarkonstellationen wechseln rasant. Zu Songs der US-Rockband „Journey“ gelten die Blicke zwar dem jeweils aktuellen Lebensgefährten, doch die Hände wandern bereits weiter zum Ex-Partner. Geknutscht und gegrabscht wird wie wild in diesem Stück. Keine Minute vergeht, in der sich nicht Münder ineinanderschlingen und Hände über Po und Brüste wandern. Billig wirken die Szenen nie, bringen doch alle vier Darsteller eine gute Portion Schauspieltalent mit.
Das AMVi-Theater ist bekannt für große Stücke im kleinen Saal. Enge Bestuhlung auf nur einer Raumhälfte machte den Rahmen dieses Mal noch intimer, so dass auch das Publikum hautnah am lüsternen Geschehen dabei war.
Jasmin Siebert, Erlanger Nachrichten vom 21. Juni 2011