„Die Mondsteinmärchen“ – Theater

Die Mondsteinmärchen: Dalsina und ihre Ritter. Bild von der Auffürung am 7. Juli 2008 von Ralf E.; danke!

Die Mondsteinmärchen

Frei nach Roland Kübler, adaptiert von Simon Goebels

Die AMVi-Theater führte am 7., 8. und 11. Juli 2008 (Montag, Dienstag und Freitag) jeweils um 20.00 Uhr in der Mensa am Langemarckplatz das Stück „Die Mondsteinmärchen“ auf.

Was, wenn der vor langer Zeit verstoßene Geschichtenerzähler in seine Heimatstadt zurückkehrt? Was, wenn alles, was er dem König und dessen Schergen entgegensetzen kann, seine Märchen sind? Und was, wenn der Erzähler die ganze Sache nicht wirklich ernst nimmt?

Die Antworten auf all diese Fragen finden sich in den Mondsteinmärchen.

Darsteller

Daniel Rothenbücher Erzähler
Technik
Katharina Kroczek Gwen
Fee der Hoffnung
Lachender Mensch
Klaus-Dieter Schuh Aras
Lachender Mensch
Weißer Ritter
Simon Goebels Wache
Schwarzer Ritter
Ritter der Angst
Horaz
Sano Cestnik König
Toter
Christian Glöckner Bürgermeister
Scherge
Seelenhüter
Lachender Mensch
Michael Wieserner Held
Opfer
Mareike Schulz Fee der Liebe
Schicksal
Lachender Mensch
Tonja Preuß Fee des Vertrauens
Salia
Dalsina
Denise Huth Drächin
   
Regie Denise Huth
Co-Regie Simon Goebels
Requisite Tobias Dehm
Bühnenbild Rafael Cieslik

Es gibt hier viele Bilder von den Aufführungen.

Was ist ein Märchen?

Märchen (mittelhochdeutsch Maere = „Kunde, Bericht, Nachricht“) gehören zur Literaturgattung der Epik. Es handelt sich um kürzere Erzählungen, die von fabelhaften und wunderbaren Begebenheiten berichten, die allesamt frei erfunden sind und keinerlei wirkliche Begebenheiten als Grundlage haben. Sie finden sich zu allen Zeiten und bei allen Völkern dieser Welt.

Reservierungen

Sie können Plätze reservieren lassen, und zwar entweder unter der Mailadresse Theaterwart@web.de oder unter der Telefonnummer 09131 22514.

Die Erlanger Nachrichten brachten am 10. Juli 2008 im Kulturteil folgende Kritik, wofür wir danken:

Von Feen und tapferen Recken

AMV Fridericiana spielt in der Mensa „Die Mondsteinmärchen“ von Roland Kübler

Die Mondsteinmärchen: König, Gwen und Märchenerzähler. Bild von Schreiter

Ja, in Märchen gibt's das noch, das Edle und Gute im Menschen. Im trostlosen wirklichen Leben aber – nahezu Fehlanzeige. Also: Realität aus – Fantasie an! Wie das ist, wenn kaum zu bändigende Einbildungskraft über schnödes Hier und Jetzt obsiegt – in Roland Küblers Buch „Die Mondsteinmärchen“ wird das so sinnfällig wie spannend vor Augen geführt. Das „AMVi-Theater“, die Theatergruppe der AMV Fridericiana, hat sich nun aus dem Kübler'schen Schatzkästlein bedient und sich eine Märchenfolge zurechtgebastelt, die das subtil ausgelegte Sagengespinst ebenso ins Bild rückt wie es die manchmal arg wohlmeinende Gefühligkeit sanft schelmisch konterkariert.

Lakonischer Erzähler

Das geht schon mit dem Anfangsbild los: Der lakonische Erzähler schwärmt von einem kunterbunten Königshofe, den man sich vorzustellen habe, realiter zu sehen gibt es dann jedoch nur eine fast leere Bühne. Auf die wankt der alte Geschichtenerzähler, begleitet von einem jungen Mädchen. Der Ort ist düster, ein übler König herrscht mit seinen Schergen, alle Liebe ist von dieser Stätte gewichen. Der Alte hebt an zu erzählen, und flugs ist man mitten drin in einer Story von drei Feen, einem tapferen Recken und dessen schwerer Aufgabe.

Das Ensemble benötigt keinen immensen äußeren Aufwand, um eine fein gesponnene Atmosphäre entstehen zu lassen: Ein bisschen Kostüme hier, ein bisschen Bühnenbild da, eine ungemein relaxte Spielweise, und schon entsteht da jenes kaum greifbare Fluidum, das sanft die Emotionen weckt. Minimalismus ist Trumpf: Die Hintergrund-Zeichnungen sind schnell hin- und hergeschoben, die Klänge aus dem Off sphärischer Natur. Natürlich ist die Sache dialoglastig, aber durch Denise Huths straffe Regie der kurzen Momente entsteht keine wortreiche Leerstelle. Ein zweites Märchen, gar mit Kampfszenen, schließt sich an, das die Sache zu Ende führt. Intensive Stimmungsbilder mit sehr guten Akteuren (letzte Vorstellung: morgen um 20 Uhr im Mensa-Festsaal).

mko