Die umschwärmte Wirtin Mirandolina beherbergt in ihrem Florentiner Gasthof zwei hartnäckige Verehrer: den Conte d'Albafiorita und den Marchese di Forlipopoli. Als erbitterte Konkurrenten streiten sie mit allen Mitteln um das Vorrecht bei der Dame ihres Herzens. Vertraut der eine darauf, sich die Gunst Mirandolinas durch teure Geschenke zu erkaufen, verläßt sich der andere ganz auf seine hohe Herkunft und der damit verbundenen „Protektion“. Doch Mirandolina denkt nicht daran, ihre Freiheit aufzugeben, und weist auch den Diener Fabrizio, dem sie von ihrem Vater zugesprochen wurde, zurück. Mit Charme und Klugheit widersetzt sich Mirandolina allen Verführungsstrategien, bis das Eintreffen eines neuen Gastes für Verwirrung sorgt. Der Cavaliere di Rippafratta ist ein unbeugsamer Frauenfeind, und Mirandolina sieht sich herausgefordert, ihm seinen Frauenhaß zu ihrem eigenen Vergnügen abzugewöhnen. Der Cavaliere wird nun zum Spielball ihrer Verführungskünste, denen er Schritt für Schritt erliegt …
Die bezaubernde Komödie „Mirandolina“ ist bis heute das meistgespielte Stück Goldonis. Und nicht zu Unrecht bezeichnete sie Lord Byron als „eine der besten Komödien, die Europa jemals hervorgebracht hat“. (nach: www.landestheater.at/stueck.php?id=104)
Carlo Goldoni (1707-1793), Italiener, studierte Rechtswissenschaften, wurde Kammerherr, ging dann zu einer Schauspieltruppe als deren Theaterdichter. Schrieb etwa 200 Lustspiele.
Dramaturgisch kommt Goldoni von der Commedia dell'arte, der er nur das allzu Wuchernde beschneidet, und von Molière, von dem er die Verkörperung einer bestimmten Eigenschaft durch handelnde Menschen übernimmt (allerdings verdichtet er dabei nicht alles auf eine tragende Hauptrolle, sondern verteilt diese Eigenschaft gewissermaßen stückweise auf verschiedene Personen). Entscheidend, daß bei ihm seine Personen und Handlungs-Orte untrennbar verbunden sind, so daß man sie - mit aller Vorsicht – als milieuverhaftet ansehen könnte. (…)
Die Handlung in Goldonis Lustspielen ist nicht sonderlich geschürzt, bezaubert vielmehr durch Aneinanderreihung kleiner Szenen und durch eine natürliche, dabei unauffällige kunstvolle Gesprächsführung. Erhalten hat sich manches Werk des italienischen Dichters bei uns nur in Verbindung mit Musik, nämlich als Oper (besonders Wolf-Ferrari). (…)
(Nach: „Kulturbibliothek der klassischen Musik- und Theaterbibliothek. Schauspielführer“)
Mirandolina | Karin Schreibeis |
Der Ritter von Ripafratta | Stefan Frisch |
Der Graf von Albafiorita | Ralph Utz |
Der Marquis von Forlimpopoli | Hans Peter Schöninger |
Ortensia, eine Komödiantin | Stefanie Conrads |
Fabrizio, der Kellner | Stefan Suchoweew |
Der Narr | Oliver Krump |
Giuseppe, des Ritters Diener | Henning Schmiedehausen |