Näheres zu den Stücken, den Solisten, den Choristen und den Instrumentalisten finden Sie im Programmheft (ca. 0,5 MB).
Die Erlanger Nachrichten brachten am 31. Januar 2018 im Lokalteil diese Kritik:
Selten sind so viele junge Erwachsene in Erlangen in einem klassischen Konzert zu sehen wie dies in der bestens besuchten Herz-Jesu-Kirche der Fall war. Der Grund: Das studentische Publikum will die aktiven Freunde und Kommilitonen von Chor und Orchester der musikalischen Verbindung „AMV Fridericiana“ hören und sehen. Die hitverdächtige g-Moll-Symphonie (Nr. 40) und das legendäre Requiem von Mozart/Süßmayr sind ein weiterer Publikumsmagnet.
Erlangen — Das ist erfreulich. Großzügig ist es, dass soviel gute und personell wie vorbereitungstechnisch aufwendige Musik auf Spendenbasis erklingt! Viel Beifall gibt es, nachdem die „Applausregeln“ vorab festgelegt sind, es bei der ersten Aufführung am Tag zuvor wohl unerwünschten Zwischenbeifall gab. Die musikalische Leitung hat der 32-jährige Benedikt Ofner, der in Erlangen bereits mehrfach durch seinen souveränen Dirigierstil und präsente Ausstrahlung aufmerksam machte.
Mit dramatischer Verve entfaltet sich bei gutem Orchesterklang der vorantreibende berühmte erste Satz der g-Moll-Symphonie. Benedikt Ofner verfügt über präzise Schlagtechnik und verfolgt dennoch die großen Linien. Das macht sich im groß angelegten Andante-Satz mit markanten Entwicklungen der Struktur positiv bemerkbar. Das Orchester – alles junge Laien wohlgemerkt! – folgt dem Führungsstil seines musikalischen Leiters aufmerksam. Übergänge, Satzteilwechsel gelingen in ihrer musikalischen Rhetorik klug. Im „Menuetto“ setzt sich der Trio-Teil so als pastorales Idyll von der barschen synkopischen Strenge des Menuetts ab. Die Themencharakteristik gelingt auch im entwicklungsheftigen Finalsatz mit Fugati und Kontrapunkt. Gegenbewegungen und kontrastierende Orchestergruppenfarben sind transparent, leidenschaftlich in symphonischer Fülle ohne Brutalität lebendig und ordentlich musiziert.
Mozarts Requiem, auch hier in der Fragment-Vollendung von Franz Süßmayr aufgeführt, ist ergreifend. Zügig und luzide stimmen der junge Chor mit mit erfreulich vielen Männerstimmen und das sauber intonierende Orchester der „Fridericiana“ Introitus und Kyrie an. Der offene Quintenklang beim Schlussakkord erzeugt Gänsehaut. Zündend sind die „Dies irae“-Visionen. Die Solisten bekommen im „Tuba mirum“, im „Recordare“ und „Bendictus“ reiche Gelegenheit zum ergreifenden Miteinander.
Irina Firouzi (Sopran) und Daniel Thomas (Tenor) überzeugen in ihren Partien mit Klarheit und heller, einnehmender stimmlicher Qualität. Lena Fleck (Alt) gestaltet mit heftigem Timbre. Daniel Dropulja (Bass) wäre im „Tuba mirum“ mehr Sonorität zu wünschen gewesen. Einnehmend sind die Quartett-Soli im Miteinander.
Chor und Orchester setzen dem im „Confutatis“ ein eindrückliches Stimmbild entgegen: Die Männerstimmen charakterisieren mit Klangvolumen packend die Höllenqualen, während die Frauenstimmen mit berückend „gedämpfter Stimme“ („sotto voce“) von Reue und Barmherzigkeit zart, berückend dagegenhalten. Es ist ein Höhepunkt dieser „Requiem“-Aufführung.
Schwingend und im großen Metrum führt Ofner Chor und Orchester durch das „Hosanna“, stimmt die Dynamik des „Agnus“ gut auf die harmonischen Veränderungen ab. Erschütternd geht es zur Schlussfuge des „Cum sanctis tuis“, die das Requiem mit der Reminiszenz zum Kyrie als eines der ergreifendsten Fragmente der Musikgeschichte beeindruckend beschließt.
Sabine Kreimendahl, Erlanger Nachrichten vom 31. Januar 2018
Und schon am 26. Januar 2018 hatten die EN die Konzerte im Lokalteil angekündigt:
Erlangen — Unter dem Dirigat von Benedikt Ofner (Dirigent u.a. des Collegium Musicum) präsentieren Chor und Orchester der AMV Fridericiana Erlangen an zwei Tagen ein ganz besonderes Programm: Gespielt werden die Sinfonie Nr. 40 in g-Moll („Große g-Moll“) von Wolfgang Amadeus Mozart sowie dessen Requiem. Die Konzerte finden am Sonntag, 28. Januar, ab 17 Uhr in der Kirche St. Sebald, Egerlandstraße 22 sowie am Montag, 29. Januar, ab 20 Uhr in der Kirche Herz Jesu am Katholischen Kirchenplatz statt.
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