SV-Aktiven Amtsübergabe bei einer sehr verehrlichen AMV Albingia zu Kiel oder: Wie fränkische Fridericen-Füxe feiern (können)
Freitag, 7.1.2005, 6:00 Uhr: Das Semester hat noch nicht angefangen. Dennoch finden sich die Füxe nebst Fuxmajor und einem altgedienten Burschen, der abenteuerlustig sich dem Wahnsinn hingeben will, zu einem mehr oder weniger freiwilligen Frühstück im Fritzenzimmer ein, zu dem der Fuxmajor geladen - und geweckt - hatte. Hochwohllöblichst stellt der Fuxmajor (xxxx) fest, dass a) alle Füxxe tatsächlich da sind und b) etwas überrascht, daß der „Altgediente“ 1,5 Stunden zu früh ist, weil ihm keiner gesagt hat, dass er später kommen kann (Vorsicht ist halt die Mutter der Porzellankiste).
7:45 Uhr: Nachdem das Frühstück in aller Ruhe eingenommen wurde, sieht der xxxx großzügig darüber hinweg, dass einige Füxxe derart knapp auf das Haus gekommen zu sein scheinen, dass Sie erst noch Ihre Sachen packen müssen. Einige böse Zungen behaupten, die meisten seien am Vorabend auf einem „geilen“ Konzert gewesen und erst in den Morgenstunden ins Bett gekommen! „Purer Unsinn, sowas machen meine Jungs nicht!“, sagt der xxxx, „aber der „Altgediente“ ist bestimmt gedopt! So fit wie der so früh am morgen schon ist ...".
8:15 Uhr: Endlich Abfahrt! Die wichtigsten Utensilien (Kulturbeutel und
Waschlappen sowie 90 Liter gutes, fränkisches Bier) sind verstaut.
„Die Truppe“ macht sich auf den Weg, nachdem man einige Rast- und
Treffpunkte auf der Route nach Kiel vereinbart hat. Man will zwanglos und gut
verteilt die Autobahn unsicher machen, damit sich kein nicht korporierter
Autofahrer zu sicher fühlen kann, der den ersten Fridericen schon unter
Zuhilfenahme des Rosenkranzes mit Mühe und Not überholt hat.
2 Stoßgebete später taucht der nächste mit Sicherheit vor
uns auf!
Bevor es losgeht, stellt der xxxx die Unversehrtheit der 90 Liter Spendenstoffs
für die Kieler durch die Abnahme eines heiligen Schwurs sowie den Gebrauch
eines schusssicheren Kofferaumes unter Bewachung von 2 Antialkoholikern
unter den Mitfahrern sicher.
12:30 Uhr: Mitten auf der A7 zwischen Schweinfurt und Hamburg: Es passiert - Nichts.
16:30 Uhr: Ankunft auf dem Albingen-Haus. Nette Lage, mitten in einer
Einfamilienhaussiedlung, und – wie praktisch – die
Nachbarn wohnen so nahe bei, dass man bei jedweden Festivitäten sozusagen
von Haus zu Haus einen Humpen für das leibliche Wohl herüberreichen
kann. Wie man uns dann schnell erklärte, sind die örtlichen
Ordnungskräfte aufgrund der vielen freundlichen Einladungen durch die
Nachbarn praktisch schon Stammgäste bei Albingen-Parties. Nett!
Nachdem der erste Schock bei den Gastgebern über die tatsächliche und
vollzählige Ankunft von 8 angekündigten Erlangern Verbandsbrüdern
überwunden ist, wird zunächst das Gastgeschenk überreicht. Doch
wohin mit 90 Litern Stoff???
16:45 Uhr: Nach einer ersten Rundtour durch das Haus, machen sich die Fuxen zu einem Restaurant vor den Toren Kiels auf - Fische vernichten! Die Adresse ist bekannt, die Schwester des Bbr. Tillmann studiert in Kiel ... na denn! Petri Heil!
20:00 Uhr: Die Bar auf dem Albingen-Haus füllt sich. Die Fuxxen sind auch wieder vollzählig da, der Begrüßungsabend steigt. Eine recht gute Figur macht das inzwischen angezapfte fränkische Gastgeschenk, geziert mit einem rosa-weißen Schal. Lässt sich echt gut an! Es schleicht sich zwar ein wenig ein schlechtes Gewissen ein, da wir vielleicht den Gastgebern das Geschäft mit dem eigenen Bier „versauen“, doch die ständig wachsene Nachfrage nach dem guten „Hetzelsdorfer“ - auch bei eingefleischten Pilstrinkern - lässt einfach keine Zeit für solche „Sentimentalitäten“. Wir machen uns Freunde! :-)
23:00 Uhr: Inzwischen sind wir beim guten Kellerbier aus Buttenheim angekommen, da lädt eine Rock-/Blues-Einlage der Albingia zum Zuhören ein.
Die Füxxe lauschen und sind durchaus angetan. Die daraufhin nochmals gesteigerte, aber gesittete Äußerung der guten Laune, die die Jungs schon den ganzen Abend bei den anderen Gästen mit letztem Einsatz anbringen können, wird mit einem „Was habt Ihr denn gekifft?“ quittiert. Kurzes gemeinsames Kopfschütteln - und weiter geht die Party!
Samstag, 8.1.05, 1:00 Uhr: Gemeinsames Abrücken der Fridericen zur Schlafsätte im naheliegenden Gemeindehaus. Auch da wieder besticht die Truppe durch Disziplin (und einhellige Müdigkeit). Das geschlossene Handeln der Fuxia findet - wieder einmal - Anerkennung beim xxxx - und auch bei einigen unseren SV-Verbandgeschwistern.
1:15 Uhr: Die Luxus-Luftmatratze (mit eingebautem Gebläse) von 2 weiblichen Gästen aus einem Abiturjahrgang eines Gymnasiums aus Niendorf hinterlässt zunächst Eindruck, später stellt sich eine gewisse Affinität zu den Benutzerinnen und der dazugehörigen Luftmatratze heraus. Nicht zuletzt die Wahl des Standorts („Wo ist denn hier mal eine Steckdose?“) lässt erahnen, welche Prioritäten gesetzt werden.
8:30 Uhr: Die Nacht war kurz - aber bei Leibe nicht ereignisarm. Einige Fuxxen können profunde Erkenntnisse über das Gemischtbundprinzip gewinnen. Die Fahrt mutiert für uns von einer offiziellen SV-Veranstaltung zu einer tiefschürfenden - wenn auch nicht geplanten - Lehrveranstaltung der etwas anderen Art. Einen Erfahrungsbericht werden wir mit Rücksicht auf die Betroffenen frühestens nach Ablauf einer angemessenen Schweigefristen (ca. 30 Jahre) vielleicht nachreichen - vielleicht aber auch nicht! :-)
8:45 Uhr: Der letzte Friderice taucht am Frühstücksbuffet auf -
„Was? Kein Kaffee? Wo gibt's denn sowas? Frühstück ohne
Kaffee …“ Fux Schächtele folgt dem xxxx und den restlichen
Fuxxen nach ins nahegelegene Stehcafe (mit Sitzplätzen - auch
kurzerhand „morgendliche Kaffee-Rettungsinsel“ umbenannt) und
führt sich den Kaffee genüßlich zu. Lecker!
Dieses notwendige morgentliche Ritual wird durch die „Suche“ nach uns
durch einen Verbandsbruder jäh unterbrochen, weil ja das Programm für
die Fuxxen anfangen soll …
gegen 9:30 Uhr: Hardy Seher, 1. Schriftführer des VASV und heutiger Referent für das SV-Fuxenwochenende, versammelt langsam seine „Schäflein“ und teilt Arbeitsbögen aus. Da er leider die „Trink- und Kulturergüsse“ des Vorabends nicht genießen konnte, herrscht am Anfang etwas Irritierung, da sich sich sein Auditorium erst allmählich mit den Füxen (und Gästen!!) füllt, die das Albingen-Haus nach und nach aus den verteilen Schlafstätten wieder aufnimmt. Der xxxx nimmt als potentieller Co-Referent für die regionalen Fuxentreffen interessiert am Geschehen teil.
13:00 Uhr: Mittag! Nach der Einnahme eines kurzen Imbisses setzen sich die Fridiericen zu einem Bummel in die Kieler Innenstadt ab. Die gemeinsame Busfahrt in die Stadt gerät - wie auch die Rückfahrt - zu einem gesellschaftlich außerordentlich fröhlichen Ereignis. Vor allem die Fahrkarten zu einem Preis von 1,625 Euro (richtig gelesen: 1,625!!! Euro) sorgen für Heiterkeit bei dem Gedanken, den Fahrer zur Herausgabe eines halben Cents zu nötigen ...
16:00 Uhr: Die SV-Jungaktivenveranstaltung unter Verbandsbruder Hardy Seher wird fortgeführt. Es entsteht teilweise rege Diskussion über die unterschiedlichen Sitten und Bräuche bei den Bünden, aber auch die Diskussionen über die Nachwuchswerbung - und deren Probleme - werden lebhaft ausgefochten … Der SV ist schon ein „bunter“ Haufen. Es lebe die Vielfalt!
20:00 bis 24:00 Uhr: Der Festkommers zur SV-Amtsübergabe ist eine wohl gelungene Veranstaltung. Der scheidende Präside - wie auch die Einlagen von VASV und SVern - glänzen durch Einfallsreichtum und Kongenialität: Ersterer durch eine ausgefeilte Redetechnik, die durch geschickte Wortveränderungen und -umdeutungen den Saal nicht nur erheitert, sondern geradezu empfänglich macht, auf das, was noch so folgen sollte. Letztere zeigen darüber hinaus mal wieder die großartige Vielfalt, die sich so, bestimmt unter allen Korporierten-Dachverbänden, nur im SV präsentieren mag. Die Fridericen aus Erlangen genießen die gute Stimmung - und den guten Stoff aus der Fränkischen, der derweil (fast) den ganzen Zapfen ziert. Überflüssig zu erwähnen, dass sich praktisch die gesamte „Südachse“ mit den Verbandsbrüdern aus Würzburg und München bei uns unter „Rosa-Weiß“ eingepaukt hat. Auch wenn die gute Stimmung am Tisch und am Zapfen das neue SV-Präsidium, dass inzwischen das „Kommando übernommen“ hatte, etwas irritiert haben mag: Unser genialer Zapfen-Kontrapräside Hardy Seher hatte jederzeit die Sache „fest im Griff“. Höchstwohllöblichst, lieber Hardy!
0:30 Uhr: Die Erlanger Fridericen präparieren sich zur Nachtruhe - schließlich ist 8:00 Uhr Abfahrt angesagt - und, wir haben noch einen langen Weg vor uns. Kurz entschlossen noch eine kleine Jam-Session eingelegt, die den Schlafsaal in den selben wiegen soll … 1:45 Uhr: Gute Nacht, Freunde …
7:30 Uhr: Der Wecker vom xxxx schellt: Langsam schälen sich alle aus den Schlafsäcken, kommen aber zügig voran. Noch schnell aufs Haus der Albingia, duschen und … Abfahrt, nachdem man noch schnell ein paar Worte des Dankes schriftlich hinterlässt.
16:00 Uhr: Ankunft in Erlangen. Ohne besondere Vorkommnisse finden alle wieder den Weg in heimische Gefilde (und ins Bett!). Eine gelungene SV-Veranstaltung hat ein Ende gefunden.
Auf ein Wort noch: Als Fuxmajor kann ich meinem Stall nur die beste Auszeichnung geben. Sie haben die Erlanger Fridericiana bestens vertreten. Ich hoffe allerdings auch, dass unere jungen Fridericen gesehen (oder zumindest erahnt) haben, welche musischen und freundschaftlichen „Lebens-“Möglichkeiten der SV bieten kann.
Unser bester Dank soll auch unseren Gastgebern, der Aktivitas der AMV Albingia zu Kiel, gelten. Wir haben uns immer bestens aufgehoben gefühlt - auch wenn wir Euerem Bierabsatz etwas geschadet haben sollten, sorry - und würden uns über einen Besuch bei uns in Erlangen freuen! (Aber denkt dran: Pils aus Literkrügen schmeckt nicht besonders! :-) )
Ein vivat, crescat, floreat!
Ralf Engelbrecht (xxxx)